Künstlerische Intervention von Matthias Wohlgenannt
„Übergänge“ sind das Thema der aktuellen Künstlerischen Intervention im Erinnerungsort BADEHAUS. Transire (lat.) kann übersetzt werden mit: hinübergehen, übertreten, übersiedeln – von einem Ort zum anderen wechseln… Es bedeutet aber auch: zu einer anderen Meinung übergehen oder in einen anderen Zustand übergehen. In jedem Fall ist mit Übergängen eine Veränderung des Standpunktes, ein Perspektivwechsel verbunden.
Der Wechsel der Perspektive ist in Zeichnungen, Rauminstallationen oder Objekten des Waldramer Künstlers Matthias Wohlgenannt immer wieder ein zentrales Thema. Für die Künstlerische Intervention im Erinnerungsort BADEHAUS sind von ihm neue Arbeiten entstanden, die sich ortsspezifisch mit der Frage nach solchen „Übergängen“ beschäftigen.
Matthias Wohlgenannt hat in Leipzig und München Malerei, Bildhauerei und Kunstpädagogik studiert. Er lebt und arbeitet in Waldram bei Wolfratshausen und unterrichtet Kunst am Gymnasium Geretsried.
Verstrickungen
Dreidimensionale Zeichnungen an Haus, Laterne, im Föhrenhof sowie Heimatvertriebenen-Raum
Reise nach Czernowitz
Tagebucheinträge und Bilder einer familiären Spurensuche
Die Geschenke meiner Oma
Installation im Rundbogenschaufenster
I. "kommtundgehtund"
Neoninstallation, 180 x 180cm, 2024
Eine durchgehende pinke Linie, die einen Kreis bildet – wie ein Fenster, eine Linse oder eine Uhr. Sie ist zugleich Text, gezeichnet in freier, unausgeglichener Handschrift. Doch was bedeutet sie? Wer oder was kommt und geht? Ein Mensch, ein Zustand, eine Haltung? Ist es eine Frage, ein Imperativ, oder spiegelt es die Perspektive des Betrachters? Die Aussage bleibt offen, ein Spiegel der eigenen Haltung: beruhigend oder beunruhigend, je nach Kontext. Ein Kreislauf, der den Fluss von Zeit und Wandel erfahrbar macht.
II. „Observatorium Bauteil Nr. 10“
Brillengläser, Stahl-/Alu-Rahmung, Silkon, 240 x 230cm, 2024
In der Installation der Observatorium-Bauteile wird der Focus multipliziert. Die Linsen haben ihre Augpunkte verloren, von denen aus das Bild als Wirklichkeit erscheint. Sie schaffen einen multiplen Zerrraum, der sich seiner Erschließung verwehrt. Anders als beim Kaleidoskop entsteht aber keine ornamentale Ordnung. Anders als bei der barocken Anamorphose wird der Betrachter nicht geleitet und in Bewegung gesetzt.
III. „Grafikmappe TRANSIT“
7 Radierungen (Linienätzung), je 34 x 25cm (Platte) bzw. 54 x 41cm (Rahmen), 2024
Details
Laufzeit
8. Dezember 2024 - 21. April 2025
Zu den Öffnungszeiten des Museums:
Freitag 9-17 Uhr
Samstag & Sonntag 13 - 17 Uhr
Ort und Preis
Temporär in der Dauerausstellung
des Erinnerungsort BADEHAUS
Im Eintrittspreis enthalten
Der Künstler
Matthias Wohlgenannt
1999-2003 | Studium bei Prof. Sighard Gille, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig
2003-2005 | Studium bei Prof. Horst Sauerbruch, Akademie der Bildenden Künste, München
2005-2006 | Studium bei Prof. Albert Hien, Akademie der Bildenden Künste, München
2009-2015 | Künstl. Mitarbeiter von Prof. Albert Hien, Akademie der Bildenden Künste, München