Janusz Korczak (1878 – 1942)
stammte aus einem aufgeklärten jüdischen Elternhaus in Warschau. 1912 gab er den Arztberuf auf und übernahm die Leitung des jüdischen Waisenhauses Dom Sierot in Warschau. Dort setzte er seine pädagogischen Ideen um – z.B. ein Kinderrepublik-Modell – und schrieb zahlreiche Kinderbücher und pädagogische Schriften – z.B. „Wie man ein Kind lieben soll“.
Angesichts des sich auch in Polen in den 30er Jahren ausbreitenden offenen Antisemitismus beschäftigte sich Korczak mit dem Zionismus, lehnte aber schließlich die Emigration ab.
Als im August 1942 die ca. 200 Kinder des – 1940 in das Warschauer Ghetto verlegten – Waisenhauses von der SS zum Abtransport in das Vernichtungslager Treblinka abgeholt wurden, bestand Korczak darauf, seine Kinder auf dem Weg in den sicheren Tod zu begleiten, um ihnen ihr Schicksal leichter zu machen. Er erklärte ihnen, das sei ein Freudentag, weil sie nun wieder die Natur erleben könnten und ließ die Kinder sich festtäglich kleiden, so dass diese sich „strahlend, im Chor“ in Bewegung setzten. Janusz Korczak wurde im Alter von 64 Jahren zusammen mit seinen Kindern ermordet.
Zur Künstlerin:
Jakob Steiger
1989 geboren in Erding, besuchte die Akademie der Bildenden Künste München (seit 2010) und kuratierte seither zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen.
Technik Portrait: Acryl auf Leinwand/UV-Direktdruck, 2016
Weitere Porträts in der aktuellen Sonderausstellung „Galerie der Aufrechten“.