Edith Stein (1891 – 1942)
konvertierte als Jüdin im Alter von 30 Jahren zum katholischen Glauben. Nach dem Machtantritt Hitlers bat die promovierte Philosophin Papst Pius XI vergeblich, gegen die Judenverfolgung zu protestieren.
Im April 1933 wurde auf ihren Arbeitgeber von NSDAP-Beamten Druck ausgeübt, Edith Stein keine Vorlesungen mehr halten zu lassen. In der als „vorerst“ gemeinten Zwangspause reifte Edith Steins Entschluss, in den Karmel einzutreten und ein Leben des fürbittenden Gebets zu führen, da sie offensichtlich in der Öffentlichkeit nicht mehr wirken konnte. Sie kündigte und trat am 1933 in den Kölner Karmel ein. Zu dessen Schutz übersiedelte sie 1938 in das Karmelkloster im niederländischen Echt. Dort wurde sie im August 1942 zusammen mit 244 zum Katholizismus konvertierten Juden von der Gestapo verhaftet und in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie am 9. August 1942 in der Gaskammer starb.
Die Deportation der kath. getauften Juden in den Niederlanden erfolgte als Racheakt der Gestapo auf den Protest der kath. Bischöfe der Niederlande, die am 26. Juli 1942 einen Hirtenbrief gegen die Judenverfolgung in allen kath. Kirchen hatten verlesen lassen.
Edith Stein bekannte sich auch als Christin zu ihrem jüdischen Volk und sah es als ihre Bestimmung an, selbst dessen Leiden anzunehmen, um sie Gott als Sühne für ihr Volk anzubieten. „Komm, wir gehen für unser Volk“, sagte sie zu ihrer Schwester bei ihrer Verhaftung. So „als Jüdin und Christin“ zum Opfer des Holocaust geworden – wurde sie 1998 heiliggesprochen. Für Christen ist Edith Stein ein Vorbild, das sie dazu motiviert, sich intensiver mit dem Judentum zu beschäftigen.
Zur Künstlerin:
Mechthild Mansel
*1959 in Dresden
Studium Landschaftsarchitektur, Abschluss: Diplom-Ingenieurin; Zusatzstudium Architekturbezogene Künstlerische Gestaltung“ an der Hochschule für Bildende Künste Dresden; Dipl. Malerei/Grafik an der HGB Leipzig, studierte u.a. bei Prof. Bernhard Heisig
Technik Portrait: Acryl auf Leinwand, 2016
Weitere Porträts in der aktuellen Sonderausstellung „Galerie der Aufrechten“.