„Mahnblumen“ – eine Kunstinstallation am BADEHAUS:
Der Aktionskünstler Dr. Walter Kuhn hatte 2018 auf dem Münchner Königsplatz ein Meer mit 3000 Mohnblumen als Mahnmal für den Frieden errichtet, das große Aufmerksamkeit erregte. Das Kunst- und Friedensprojekt geht seither regional und international weiter.
Seit dem 27. Januar 2021, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, wuchsen „Mahnblumen“ auch rund um den Erinnerungsort BADEHAUS. Diese Kunstinstallation, die frei zugänglich war, soll über unsere Museumsmauern hinaus ein sichtbares Zeichen der Erinnerung an die Gräueltaten des NS-Regimes sein und einen Appell für den Frieden zum Ausdruck bringen.
Bei der Online-Veranstaltung sprechen der Künstler Dr. Walter Kuhn über sein Werk, sowie unsere Vorsitzende Dr. Sybille Krafft und der Antisemitismusbeauftragte der bayerischen Staatsregierung Dr. Ludwig Spaenle. Es spielt die Oboistin Miriam Hanika, ein Kurzfilm zeigt das Entstehen der Mahnblumen-Installation und unsere Mitglieder Elisabeth Voigt und Volker Bauer rezitieren das berühmte Gedicht „In Flanders Fields“.
Länge: 23min
„Neues Leben aus den Trümmern“
Ergänzend zu den Blumen schuf der Künstler speziell für das BADEHAUS die hier und in unserem Schaufenster zu sehende Installation „Neues Leben aus den Trümmern“. Auf einer kreisrunden, in 13 Segmente geteilten Scheibe mit den Jahreszahlen 1933 bis 1945 ist Bauschutt aufgeschichtet, der in der Umgebung des BADEHAUSES gefunden wurde – auch Brocken von sog. „Hitlerbeton“, der einst für die Bunker der Munitionsfabriken und für die Pfosten der Absperrung des Geländes Verwendung fand.
Aus dem Schutt ragen Reste der ehemaligen Ziegelbedachung, die bei der Renovierung des BADEHAUSES und seiner Umwandlung zum Museum übriggeblieben sind. Angekohlte Blätter eines Buches sollen neben der materiellen Zerstörung auch an die Bücherverbrennungen der Nazis erinnern und an den damit einhergehenden kulturellen Niedergang in den 13 Jahren ihrer Herrschaft. Um die Trümmer aus Ziegel und Beton rankt sich verrosteter Stacheldraht als Assoziation für die furchtbaren Erlebnisse aller Zwangsarbeiter*innen und KZ-Opfer.
Aus den Trümmern „wachsen“ schließlich Mohnblumen, die dafürstehen, dass dennoch aus dieser Katastrophe wieder neues Leben hervorging. Das einstige Föhrenwald (und heutige Waldram) war für viele der Gestrandeten erste Anlaufstation und Hoffnungsort für ein besseres Leben.
Seit Juli 2021 ist das Kunstwerk dauerhaft im Außenbereich des BADEHAUSES zu sehen.
Patenschaft
Alle Interessierten hatten die Möglichkeit, für eine oder mehrere Blumen eine Patenschaft zu übernehmen. Sie konnten sie am Ende der Kunstaktion persönlich am BADEHAUS in Empfang nehmen. Mit einem „Pflanzen“ der Blumen in den Garten oder auf den Balkon wird die Friedensbotschaft weiter getragen!
Zum Ende der Aktion und der Übergaben an die Patinnen und Paten erfahren Sie hier mehr:
Zur ursprünglichen Aktion am Königsplatz erfahren Sie hier mehr:
Fotos: Justine Bittner
Gefördert durch: Kulturfond Kunst Bayern und Bezirk Oberbayern