Hörstück Föhrenwald
Michaela Melián erzählt die Geschichte Föhrenwalds (heute Waldram) als multimediale Installation. Ihre im dunklen Raum schwebenden Zeichnungen überblenden sich ineinander und imaginieren einen Spaziergang durch den Ort.
Die Bilderschleife wird überlagert von einem Soundloop aus Sprache und Musik. Verschiedene Stimmen berichten aus den unterschiedlichen Phasen der Siedlung. Das Material dafür liefern Texte aus der Entstehungszeit Föhrenwalds, Berichte von Zwangsarbeitern und Interviews mit jüdischen Bewohnern und Heimatvertriebenen.
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Die vielstimmige Collage ist eingebettet in Musik, die in ihrem gleichmäßigen Strömen die einzelnen Texte verbindet. Als Ausgangsmaterial für die Komposition dienen Fragmente, oft nur das Rauschen und Kratzen von Schellackplatten mit klassischen Werken. Diese Samples stammen von Aufnahmen der jüdischen Schallplattenfirmen Semer und Lukraphon aus den Jahren 1931 bis 1938.
Föhrenwald wurde in zahlreichen Museen im In- und Ausland ausgestellt. Das gleichnamige Hörspiel, das für den BR entstand, wurde 2006 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden, dem wichtigsten Preis für Audiokunst im deutschsprachigen Raum, ausgezeichnet.
Föhrenwald entstand als Kooperation von kunstraum münchen, BR Hörspiel und Medienkunst, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Anbei können Sie einen Auszug aus dem Hörspiel ansehen.
Diainstallation mit Soundtrack, transferiert auf Video, 60 Min. Dauerleihgabe der Künstlerin Michaela Melián
DIE KÜNSTLERIN
Die Künstlerin und Musikerin Michaela Melián lebt in München und Marseille. Sie unterrichtet als Professorin für zeitbezogene Medien an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK).
Ihre multimedialen Installationen, Hörspiele und Soundarbeiten wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt oder sind im öffentlichen Raum installiert. 2010 hat sie im Auftrag der Stadt München Memory Loops, ein akustisches Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus, realisiert. 2017 gestaltete sie den Gedenkort Herminengasse in Wien, 2024 den Gedenkort Lager Ulrichsschuppen in Bremen.