Auszeichnung für herausragendes Engagement zur Bewahrung jüdischer Geschichte und zur Bekämpfung von Vorurteilen in der heutigen Zeit.
Wir sind sehr dankbar und stolz über diese Auszeichnung und Würdigung unserer jahrelangen Arbeit!
Die Obermayer Awards würdigen deutsche Bürger*innen und Organisationen, die sich für die Erinnerung an die wichtige Rolle, die die jüdische Bevölkerung vor der Zeit des Nationalsozialismus über Hunderte von Jahren für die deutsche Gesellschaft spielte, einsetzen. Ausgezeichnet werden darüber hinaus Menschen, die sich ausgehend von den Lehren aus der Geschichte der Bekämpfung von Vorurteilen und Rassismus (einschließlich Antisemitismus) widmen und die Verständigung zwischen verschiedenen Gruppen fördern, um dem Aufkommen und der zunehmenden Verbreitung von Vorurteilen etwas entgegenzusetzen.
„Diese innovativen, engagierten Preisträger*innen der Obermayer Awards 2022 sind Vorbilder – nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern, in denen man sich bemüht, ein Vermächtnis von brutalem Rassismus und Diskriminierung zu überwinden“, so Joel Obermayer, Geschäftsführer der Organisation Widen the Circle, die die Awards verwaltet. „Wir freuen uns besonders, dass unter den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern so viele sind, die mit jungen Menschen arbeiten. Denn wir brauchen das Engagement einer neuen Generation, um eine bessere Zukunft zu schaffen.“
Der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin Dennis Buchner: „Die gegenwärtige Zeit der Corona-Pandemie zeigt, wie schnell wieder Sündenböcke für gesellschaftliche Konflikte gesucht werden. Auch antisemitische Ausfälle und Straftaten häufen sich leider. Ich bin froh, dass wir mit der Verleihung der Obermayer Awards ein Zeichen setzen können für Toleranz, Verständnis und Respekt. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern zu ihren tollen historischen und kulturellen Beiträgen.“
Zusammen mit uns wurde dieses Jahr Josef Wißkirchen aus Pulheim (Nordrhein-Westfalen), Shlomit Tripp und ihr Puppentheater Bubales (Berlin), der Förderkreis Synagoge Laufersweiler und Christof Pies (Rheinland-Pfalz), der Verein Treibhaus aus Döbeln (Sachsen) sowie die Geschichtswerkstatt zeitlupe aus Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) ausgezeichnet.
Preisverleihung
Die Preisverleihung fand am 25. Januar 2022 im Berliner Abgeordnetenhaus im Rahmen der Veranstaltungen anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages statt. Die virtuelle Feierstunde wurde am 25. Januar ab 18:00 Uhr als Live-Stream übertragen. Direkt hier können Sie die Preisverleihung nachschauen (ab Minute 39:25 geht es um den Erinnerungsort BADEHAUS):
Glückwünsche aus Israel
Wir danken für alle Glückwünsche die uns bisher erreicht haben. Besonders freut uns eine Nachricht: Shai Lachmann, Zeitzeuge und Vorsitzender des „Vereins der Nachkommen Föhrenwalds in Israel“ schreibt:
Im Namen des „Vereins der Nachkommen Föhrenwalds in Israel“ freue ich mich, dem BADEHAUS-Museum […] zum Gewinn des Obermayer-Preises 2022 in Deutschland herzlich gratulieren zu können.
Die Badehaus-Mitglieder haben diese hohe Auszeichnung verdient. Sie verdienen ihn für ihre originelle Initiative, ihr Engagement, ihre ehrenamtliche Tätigkeit und die Durchführung des einzigartigen, inspirierenden Projekts des Erinnerungsort-Museums in einer so komplexen und schwierigen Zeit. Ihnen ist es zu verdanken, dass das letzte öffentliche Gebäude, das während des Krieges vom DP-Lager Föhrenwald übrig geblieben ist – das jüdische öffentliche Badehaus – den Abriss überlebt hat. […]
Unserer Verein arbeitet seit ihrer Gründung im Jahr 2012 eng mit dem Badehaus-Museum zusammen. Wir sind entschlossen, unsere Zusammenarbeit und unsere gemeinsamen Aktivitäten zu erweitern, um die Erinnerung an unsere lieben Eltern, Familienmitglieder und Tausende von Juden, Überlebende des Holocaust, die nach dem Krieg das DP-Lager Föhrenwald auf ihrem Weg nach Israel und in andere Länder durchliefen, zu ehren und zu bewahren. Es liegt an uns allen, die Erinnerung an den Holocaust zu bewahren und an künftige Generationen weiterzugeben und Hass, Antisemitismus und zeitgenössische Vorurteile gemeinsam zu bekämpfen.
Foto: Team des Erinnerungsortes BADEHAUS 2021. Copyright: Justine Bittner