Musealie des Monats #11

Baden, Backen, Kochen und Heizen in Alt-Waldram

In der Reihe „Musealie des Monats“ stellen wir regelmäßig Objekte aus unserem Depot vor. Diesmal hat es das besonders große Objekt sogar als Exponat in die Dauerausstellung geschafft.

1956/7 erneuerte das Kath. Siedlungs- und Wohnungsbauwerk bei der Sanierung von Föhrenwald nicht nur Fenster, Türen und Böden, sondern baute in die 302 Wohneinheiten auch Badezimmer mit separatem WC ein. Gemeinschaftlich genutzte Sanitäranlagen wie dieses ehemalige „Männerbad“ der Rüstungs-arbeiter waren damit überflüssig.

Musealie Ofen Waldram BADEHAUS

Die gusseiserne Abdeckplatte hat mehrere runde Öffnungen zur Brennkammer, die mit ineinander gesetzten, kreisrunden Abdeckungen, den sog. Herdringen, verschlossen sind. Sie können einzeln von innen nach außen herausgenommen werden, so dass die Öffnung zur Größe des jeweiligen Kochgeschirrs passt. Töpfe und Pfannen werden damit direkt vom Herdfeuer berührt, was Energie spart, aber auch den Boden des Kochgeschirrs verrußt.

Der praktische Multifunktionsherd hat einen Backofen und ein Wasserschiff („Schaff“ oder „Grand|“ genannt), um Wasser zu erwärmen. Mit Hilfe einer Klappe und eines Schiebers können die Rauchgase des Feuers entweder unter der Deckplatte (zum Kochen) oder um den Backofen herum (zum Backen) geleitet sowie der Kaminzug reguliert werden. Ein integrierter Wärmetauscher temperiert zudem die Heizkörper im Haus. Für die Zwischenlagerung von Brennstoffen dient unten ein Kohlenkasten auf Rollen.

 

Auf dem Foto: Heizherd der Fa. W. Krefft AG, gesetzt 1956, privat. Copyright: Kristina Tschamler.