Vierköpfige Delegation des Erinnerungsortes BADEHAUS erneut in Israel.
Eine Gruppe von BADEHÄUSLERN war Ende Mai auf Interview- und Forschungsreise in Israel.
Eingeladen hatte die Badehäusler der Föhrenwalder Zeitzeuge Shai Lachman anlässlich der Premiere eines Dokumentarfilms über seinen Vater Gustav Lachman, den ersten Lagerleiter des jüdischen DP-Camps.
Bei dieser Gelegenheit konnten wieder mehrere Lebensgeschichten von Föhrenwalder Displaced Persons mit der Kamera festgehalten werden: Assi Weinstein kam beispielsweise gleich nach dem Krieg nach Föhrenwald als Tochter eines der berühmten Bielski-Brüder, jener Partisanenhelden, die im polnischen Urwald mehr als 1200 Menschen das Leben gerettet hatten. Im Gegensatz zu vielen positiven Kindheitserinnerungen unserer Zeitzeug*innen beschrieb eine weitere ehemalige Föhrenwalderin ein ganz anderes Bild vom Lagerleben: Das Leben ihrer Familie war gezeichnet von Armut, Traumata und sexueller Gewalt.
Sehr bewegend war auch unser Besuch des Kibbuz Kfar Aza nahe des Gazastreifens, der am 7. Oktober letzten Jahres von der Hamas überfallen worden war; viele Bewohner*innen wurden damals ermordet oder verschleppt. Ermöglicht hatte diese außergewöhnliche Besichtigung, die nur Wenigen vorbehalten ist, der Sohn der Föhrenwalder Zeitzeugin Lea Goren. Er führte uns im Anschluss auch auf das Nova-Festivalgelände, wo Hamas-Terroristen Hunderte junger Menschen hingerichtet hatten.
Es war eine spannende und sehr bewegende, aber nicht einfache Reise, die vom aktuellen Krieg überschattet wurde, von unseren Föhrenwalder Zeitzeug*innen aber als Zeichen der Solidarität sehr wertgeschätzt wurde.
Auf dem Foto: Föhrenwalder Zeitzeugen, Angehörige und vom Erinnerungsort BADEHAUS Chiara Hager, Jonathan Coenen, Dr. Sybille Krafft und Rhiannon Moutafis.