Am Wochenende des 19. – 21.11.2021 durften wir im Erinnerungsort BADEHAUS interessante Gäste begrüßen:
Am Freitag kamen Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber und seine Ehefrau Karin für ein Zeitzeugen-Interview ins BADEHAUS. Beide kennen den geschichtsträchtigen Ort aus früheren Zeiten. Karin Stoiber hatte als Kind eine jüdische Freundin im Lager Föhrenwald und war mehrmals mit ihrem Vater, der damals ein Transportunternehmen in Wolfratshausen betrieb, im DP-Camp der Holocaust-Überlebenden. Edmund Stoiber dagegen wohnte von 1961 bis 1968 mit seinen Eltern in Waldram, als dort nach der jüdischen Zeit meist katholische, kinderreiche Heimatvertriebene angesiedelt wurden. Familie Stoiber war eine der wenigen Oberbayern, die damals in Waldram lebten.
Das einstündige Interview wurde von der Vorsitzenden des BADEHAUS-Vereins, der BR-Journalistin Dr. Sybille Krafft geführt, und von dem ehemaligen Bundesfreiwilligen des Erinnerungsortes, dem Studenten André Mitschke, mit der Kamera festgehalten. Auszüge aus dem Doppelinterview werden demnächst in einer Medienstation des Museums gezeigt werden.
Am Sonntag besuchte eine 20-köpfige Delegation der Münchner Liberalen das BADEHAUS. Organisiert hatte die Exkursion der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Hildebrecht Braun. Mit dabei waren der Wolfratshauser FDP-Stadtrat Dr. Patrick Lechner sowie der Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Dr. Wolfgang Heubisch. Der ehemalige Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst notierte im Gästebuch:
„Eine unglaublich eindrucksvolle Darstellung von Vertreibung, Zwangsarbeit und Migration. Ein Projekt, das ausgebaut werden muss zur Mahnung und Erinnerung. Wolfgang Heubisch“.
Außerdem besichtigte eine Besuchergruppe der Wolfratshauser Volkshochschule das Museum und die am Sonntag eröffnete Künstlerische Intervention von Herbert Nauderer. Dieser geradezu kongeniale Dialog zwischen Kunst und Geschichte ist bis Februar 2022 im Erinnerungsort BADEHAUS zu sehen. Lassen Sie sich überraschen!
Fotos Copyright: Justine Bittner und André Mitschke