Auf den Spuren der Bricha

Vor Kurzem durfte sich das BADEHAUS über den Besuch von 42 israelischen Gästen freuen. Die Reisegruppe folgt den Spuren der Bricha, einer jüdischen Untergrundorganisation, die in den späten Kriegs- und Nachkriegsjahren Jüdinnen*Juden aus Osteuropa und Deutschland nach Palästina schmuggelte. Auch im ehemaligen Lager Föhrenwald, heute Waldram, war die Bricha tätig.

Die Reise führte die israelische Gruppe von Breslau über Bad Reichenhall, Föhrenwald und München bis nach Venedig. Bei ihrer Station im Erinnerungsort BADEHAUS wurden sie von unserer wissenschaftliche Projektmitarbeiterin Rhiannon Moutafis und unserer Beirätin Elisabeth Voigt englischsprachig durch die Ausstellung begleitet.

Besuch Bricha Gruppe Erinnerungsort BADEHAUS

Anschließend erzählte der 1947 in Föhrenwald geborene Zeitzeuge Shai Lachman vor allen Gästen im Max-Mannheimer-Forum aus seiner Familiengeschichte. Er war zeitgleich mit der Gruppe für mehrere Tage mit dem israelischen Filmemacher Eli Tal-El zu Gast, um Eindrücke für einen Film über seinen Vater zu sammeln. Sein Vater Gustav Lachman war selbst in der Bricha aktiv und wurde 1946 zum Leiter des DP-Lagers Föhrenwald gewählt. Gustav folgte seiner Familie 1948 nach Palästina.

Auch weitere Besucher*innen konnten Verbindungen zu ihren eigenen Familiengeschichten herstellen: So fanden sie beispielsweise die Namen ihrer Familienmitglieder und Freunde im „Wald der Erinnerung“ im Obergeschoss des Museums.

Die Besucher*innen drückten ihre tiefe Dankbarkeit für die Arbeit aus, die im Erinnerungsort BADEHAUS geleistet wird. Auch für die anwesenden Teammitglieder des BADEHAUS war es ein sehr bewegender und emotionaler Besuch, der uns mit Dankbarkeit für die Erzählungen der beiden Zeitzeugen erfüllt und uns in der Erinnerungsarbeit bestärkt.

Besuch Bricha Gruppe Erinnerungsort BADEHAUS

Auf den Fotos: Die Gruppe bei der Begrüßung durch den Stellv. Vorsitzenden Jonathan Coenen, sowie Zeitzeuge Shai Lachmann mit Mitgliedern des BADEHAUS Teams vor dem neu entdeckten Haus, in dem seine Eltern in Föhrenwald gewohnt haben. Copyright: Justine Bittner