9000. Besucherin

9000. Besucherin Ingrid Kess mit Jonathan Coenen und Dr. Sybille Krafft Erinnerungsort BADEHAUS

Vor Kurzem konnte der Erinnerungsort BADEHAUS seinen 9000. Gast begrüßen. Die Freude war groß, als es bei der Zählung ausgerechnet eine Nachbarin von den „Waldramer Gärten“ traf: Ingrid Kess, inzwischen in Rente, arbeitete früher als Dolmetscherin.

Ingrid Kess hat sich spontan bereit erklärt, in Zukunft beim Übersetzen von Zeitzeugen-Interviews zu helfen und bei englischsprachigen Museumsgästen zu dolmetschen. Da sie seit kurzem Witwe sei, habe sie ohnehin eine neue Aufgabe gesucht und freue sich nun, beim ehrenamtlichen BADEHAUS-Team mithelfen zu können.

Als Begrüßungsgeschenk bekam sie ein Exemplar des Wolfratshauser „Weibsbilder“-Kalenders und eine kleine Mahnblume des Münchner Künstlers Walter Kuhn. Ingrid Kess meinte: „Das BADEHAUS ist eine wunderbare Einrichtung.“ Sie freue sich sehr, dass dieses geschichtsträchtige Haus nicht abgerissen wurde, an dem sie oft vorbeigehe.

Gerade in der aktuellen Situation ist historisch-politische Erinnerung wichtiger denn je, und es ist ermutigend, dass es Menschen wie Ingrid Kess gibt, die ihren Teil zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Verfolgung leisten und zur Völkerverständigung beitragen wollen. Als 9000. Besucherin wird sie aus einer langen Reihe von Menschen hervorgehoben, doch am Ende kommt es auf jeden einzelnen Ungenannten an, der bereit ist, sich mit den schmerzhaften wie Hoffnung schöpfenden Themen der Vergangenheit und Gegenwart zu befassen.

 

Auf dem Foto (von links nach rechts): Ingrid Kess mit dem stellv. Vorsitzenden des BADEHAUS-Vereins, Jonathan Coenen, und der Vorsitzenden Dr. Sybille Krafft. Copyright: Felicitas Hörl.