Zeitzeugengespräch mit Dr. Eva Umlauf:
Erinnern bedeutet das Bewahren oder das Wiedererlangen von Gedächtnisinhalten. Diese können sehr präzise sein, aber auch nur vage Eindrücke wiedergeben. Oft werden vergangene Ereignisse in mehreren Schichten gespeichert: Das Gedächtnis hält, ähnlich einem Film, bildhafte Elemente oder Szenen fest, auch Geräusche, Gerüche und Gefühle.
Dr. Eva Umlauf zählt zu den jüngsten Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. 1944 wurde sie als Zweijährige mit ihrer schwangeren Mutter und ihrem Vater in einem der letzten Deportationszüge ins KZ verschleppt. Außer ihrer eintätowierten Häftlingsnummer am Arm hat sie nur wenige konkrete Erinnerungen an Auschwitz. Nach ihrer Befreiung wuchs sie in der damaligen Tschechoslowakei auf, studierte Medizin und kam 1967 mit ihrem Mann nach München, wo sie bis heute als Fachärztin für psychotherapeutische Medizin arbeitet. Erst 2014, nach einem Herzinfarkt, begann sie ihre Geschichte zu veröffentlichen. In ihrer Familie hatte man nur sehr selten über den Holocaust gesprochen.
Im Gespräch mit der BADEHAUS-Vorsitzenden Dr. Sybille Krafft erklärte die „Gefühlserbin“, wie sich Dr. Eva Umlauf selbst nennt, psychologische Aspekte des Erinnerns. Der Abend wurde von Filmausschnitten und Musik der Beermann Brüder begleitet.
Weitere Details zur Veranstaltung finden Sie in den verlinkten Presseartikeln unter dem Tab „Details“, fotografische Eindrücke unter dem Tab „Galerie“.
Copyright Fotos: Privat; K.R. Müller